Dezember 2024

07. Dezember 2024

Festliches Weihnachtskonzert

Johann Sebastian Bach: Orchester-Suite in D-Dur

Wann die Orchester-Suiten komponiert wurden, ist trotz langjährigen Forschung nicht bekannt. Heute deutet alles darauf hin, dass die Suiten wesentlich früher als angenommen geschrieben wurden.

Leipzig – ein teures Pflaster! Johann Sebastian Bach beklagte sich bitterlich über das teure Leben in der Handelsstadt. Viele Dienste, schlechte Bezahlung und obendrein der lästige Ärger mit der ignoranten Obrigkeit. Deshalb schrieb er neben den Kirchenmusiken auch Orchestersuiten für ein Ensemble „musizierender Dilettanten“.

Peter Tschaikowsky: Die Nussknacker – Suite

1890 bekam Tschaikowsky vom kaiserlichen Theaterdirektor und dessen Ballettmeister den Auftrag, ein zweiaktiges Ballett zu komponieren. Als Vorlage für die Handlung diente das Märchen „Nussknacker und Mäusekönig“ von E. T. A. Hoffmann.

Zur Geschichte:

Die wohlhabende Familie Silberhaus feiert das Weihnachtsfest. Die Geschenke werden ausgepackt und die Tochter des Hauses – Klara bekommt einen großen Nussknacker geschenkt. Dazu erklingt eine Ouverture miniature.

Der Weihnachtsabend ist zu Ende und alle gehen zu Bett, aber der Nussknacker erwacht nachts zum Leben und führt mit seiner Pfefferkuchenarmee einen Krieg gegen den Mäusekönig. Klara unterstützt den Nussknacker tatkräftig und so wird die Schlacht gewonnen. Dazu gibt es einen flotten Marsch – La Marche.

Die Schlacht ist geschlagen und der Nussknacker, der sich mittlerweile in einen schönen Prinz verwandelt hat, nimmt Klara aus Dankbarkeit mit in den Zauberpalast. Über den Fluss aus Rosenwasser erreichen sie Konfitürenburg, wo die Zuckerfee die beiden zu einem Fest einlädt. Die Zuckerfee zeigt ihren Zuckerfeen-Tanz – den

Danse de la Fee-Dragee.

Für die kleinen Gäste gibt es unterschiedlichste Tanzmusik aus aller Herren Länder. Uns so kommt zuerst ein russischer Volkstanz, der Trepak zur Aufführung. Wilde russische Tänzer wirbeln über die Bühne und das Orchester spielt dazu den Danse russe Trepak.

Jetzt folgt arabische Musik, wie man unschwer gleich hören wird. Bauchtänzerinnen wiegen sich zu den Klängen. Zu den unterschiedlichen Tänzen werden auch landestypische Gerichte serviert und das Orchester stimmt den Danse Arab an.

Auch das Kaiserreich China darf nicht fehlen und so zeigen chinesische Akrobaten ihre waghalsigen Kunststücke zum Danse Chinoise.

Zum Abschluss der Danse Charakteristiques wird noch der Tanz der Rohrflöten aufgeführt, die sich im Winde wiegen. Das Orchester der Zuckerfee spielt den Danse des Mirlitons:

Das Fest kommt langsam zu einem Ende und Klara und ihr Nussknacker tanzen einen Pas de Deux zu den Klängen des Valse des Fleurs, den Blumenwalzer:

Klara erwacht noch mit der Musik in ihrem Ohr und findet sich in ihrem Bett wieder – die phantastische Reise hat ein Ende und der Nussknacker ist das was er immer war – ein Nussknacker!

September 2024

8. September 2024

Symphoniekonzert zur englischen Musiktradition

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper Die Zauberflöte

Die beliebte Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1791 kurz vor seinem Tod im Freihaustheater in Wien uraufgeführt. Nur zwei Tage hat Mozart benötigt, diese Ouvertüre zu schreiben. Gerade in jener Zeit hatte der Komponist zahlreiche Rückschläge erlitten. Seine Gesundheit war angegriffen und seine finanzielle Lage war alles andere als glücklich. So mag es sicher erstaunen, dass Mozart in seiner wenig beneidenswerten Situation solch heitere Musik zu schreiben imstande war.

Albert Einstein sagte dazu:“ Eine Dichtung, die ebenso ein Kind entzücken wie den Erfahrensten Menschen zu Tränen rühren, den Weisesten erheben könne, und nur dem reinen Barbaren sagt sie nichts.“

Charles Villiers Stanford: 4. Symphonie

In diesem Jahr jährt sich der 100ste Todestag des irischen Komponisten Charles Stanford. Obwohl sein eigenes kompositorisches Schaffen sehr umfangreich ist, werden heutzutage nur noch wenige seiner Werke aufgeführt.

Zeit seines Lebens schöpfte Stanford aus den künstlerischen Quellen seiner Heimat und trug maßgebend dazu bei, die Reichtümer der irischen Volksmusik einem größeren Publikum zu erschließen. Dennoch gehörte er nie der «Volksliedbewegung» an, sondern zog es vor, seine Kunst in der spätromantische Welt eines Brahms anzusiedeln, in der allein schon das Auftreten einer irischen Weise verblüffen kann.

Charles Stanford komponierte somit in der Folge im Stil von Johannes Brahms: Große Melodiebögen, systematisch sich aufbauende Dramatik, durchkomponierte Themen in originellen Varianten.

Charles Stanford war von 1852- 1924 Komponist und Lehrer, der in der Zeit Viktorias und Edwards zusammen mit Parry die englische Musiktradition wieder aufleben ließ. Nach einem Studium der Komposition in Leipzig und Berlin wurde er selbst Professor dieses Faches in Cambridge und unterrichtete Schüler wie Holst oder Williams.

Stanford galt dabei als strenger Lehrer, der gegenüber seinen Studenten unnachgiebig auf Einhaltung kompositorischer Standards pochte und jede Schlamperei mit einem kurzen „All rot, m’boy“ („Alles Krampf, mein Junge“) zu quittieren pflegte. Sein explosives Temperament brachte ihn immer wieder in Konflikt mit der Verwaltung der Universität, und auch einige seiner Schüler distanzierten sich später von ihm.

Mai 2024

Symphoniekonzert zur Wiener Klassik

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper Die Zauberflöte

Die beliebte Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1791 kurz vor seinem Tod im Freihaustheater in Wien uraufgeführt. Nur zwei Tage hat Mozart benötigt, diese Ouvertüre zu schreiben. Gerade in jener Zeit hatte der Komponist zahlreiche Rückschläge erlitten. Seine Gesundheit war angegriffen und seine finanzielle Lage war alles andere als glücklich. So mag es sicher erstaunen, dass Mozart in seiner wenig beneidenswerten Situation solch heitere Musik zu schreiben imstande war.

Albert Einstein sagte dazu:“ Eine Dichtung, die ebenso ein Kind entzücken wie den Erfahrensten Menschen zu Tränen rühren, den Weisesten erheben könne, und nur dem reinen Barbaren sagt sie nichts.“

Edvard Grieg: Suite aus Holbergs Zeit

Grieg komponierte die Suite im barocken Stil anlässlich des Jubiläums zum 200. Geburtstag des dänisch-norwegischen Dichters Ludvig Holberg im Jahr 1884.

Als Rückgriff auf die Zeit Holbergs sind darin Tänze der Barockmusik – Präludium, Sarabande, Gavotte, Air und Rigaudon – enthalten, die aber mit der Melodik und Harmonik des 19. Jahrhunderts kombiniert wurden. So erreicht die Musik jene reizvolle Mischung, die das Stück so populär werden ließ. Auch wenn die Streichorchesterversion heute bekannter ist, hatte Grieg das Werk zuerst für Klavier komponiert.

Ludwig van Beethoven: 1. Sinfonie in C-Dur

Die Arbeit an der 1. Sinfonie in C-Dur begann Ludwig van Beethoven im Jahre 1799, also im Alter von 30 Jahren und beendete sie ein Jahr später. Die Uraufführung unter seiner Leitung am 2. April 1800 im K. K. National-Hof-Theater in Wien war ein großer Erfolg für Beethoven. Ursprünglich wollte Beethoven das Werk seinem langjährigen Förderer Kurfürst Maximilian Franz von Österreich widmen, aber der überraschende Tod von Max Franz 1801 machte diese Widmung hinfällig. So wurde das Werk dann dem Baron Gottfried van Swieten gewidmet. Natürlich war es selbst für einen Jahrhundertkomponisten wie Ludwig van Beethoven zunächst nicht eben leicht, sich mit Haydn und Mozart im Rücken zu profilieren. Aber trotzdem ist es Beethoven gelungen, sich vom barocken Zeitalter zu trennen und die Wiener Klassik einzuläuten.

Juli 2023

Grieg und Brahms – Musikfreuden im Sommer

Am 08. Juli 2023 in der Kirche zum guten Hirten in Langenfelde

am 09. Juli 2023 in der Petruskirche Lokstedt

Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll

Ein Gartenhäuschen im kleinen Ort Søllerød, nördlich von Kopenhagen. Zwischen dänischer Gastfreundschaft und Gesprächen mit dem Pianisten Edmund Neupert komponiert der 25-jährige Grieg sein Klavierkonzert.

Auf dem Flügel des berühmten russischen Pianisten Anton Rubinstein, gerade auf Konzertreise in Dänemark, fand am 3. April 1869 die Uraufführung in Kopenhagen statt.

Ein Jahr später spielte Franz Liszt Griegs Klavierkonzert unglaublicher weise direkt vom Blatt. Und war hellauf begeistert, kommentierte während des Spiels einzelne Passagen und schloss mit der Bemerkung: „Fahren Sie so fort, ich sage Ihnen, Sie haben das Zeug dazu, und – lassen Sie sich nicht abschrecken.“

Solist: Martin Schumann

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Brahms stellte dieses Sinfonie in nur vier Monaten fertig. Inspiriert wurde er dabei 1877 in seinem Urlaub am Wörthersee. Die Uraufführung der Sinfonie fand in Wien im Dezember 1877 statt. Er selbst empfand unterschiedliche Gefühle für seine Symphonie. So schreibt er einerseits: „Die neue Symphonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muß mit Trauerrand erscheinen.“

Andererseits scherzte Brahms:

„Da fliegen die Melodien, daß man sich hüten muss, keine zu treten“.

Von Beginn an baut die Sinfonie eine behagliche Grundstimmung auf, die der „Natur“ direkt abgelauscht zu sein scheint. Der gesättigte Orchesterklang, dem die Hörner und Holzbläser ihre warmen Instrumentalfarben beimischen, trägt das seine dazu bei. Nur gelegentlich wird die liebliche Natur-Idylle eingetrübt, etwa wenn Pauke und Posaunen für kleine irritierende Störfeuer sorgen. Blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler, grüner Schatten – an einem heißen Sommertag die ideale Musik.

Dezember 2022

Sinfonien der Romantik

Am 03. Dezember 2022 in der Kirche Sankt Johannis zu Curslack

Mendelsohn: Sinfonie Nr. 8

Die Sinfonie Nr. 8 wurde von dem früh verstorbenen Komponisten eigentlich als „Streichersinfonie“ geschrieben. Die Partitur mit ihren starken Anklängen an die klassische Kompositionskunst wurde erst später durch Stimmen für Holzbläser ergänzt. Eigentlich galten die insgesamt 12 Jugendsinfonien Mendelssohns mehr als Studienwerke des jugendlichen Mendelssohn, der neben Mozart auch ein großer Verehrer von Johann Sebastian Bach war. Doch auch in dieser 8. Sinfonie ist schon viel von Mendelssohns kompositorischen Fähigkeiten späterer Jahre zu erkennen

Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento für Streicher F- Dur

Mozarts recht frühes, im Alter von 16 Jahren (1772) komponiertes Divertimento für Streicher in F-Dur gehört mit seinen drei Sätzen zu einer Gruppe von Werken, die auch als „Salzburger Sinfonien“ bekannt wurden. Sie waren möglicherweise zunächst als „Hofkonzerte“ zur Aufführung im Salzburger Schloss Mirabelle gedacht gewesen.

Alexander Borodin: Sinfonie Nr. 3

Die 3. Sinfonie von Alexander Borodin (1833-1887) war eigentlich ein „unvollendetes“ Werk in zwei Sätzen und lag nach dem Tod des russischen Freizeit-Komponisten (eigentlich arbeitete er als Professor für pharmazeutische Chemie) nur in einer Klavierfassung vor. Borodin, der zunächst in der Tradition von Michail Glinka russische „Nationalmusik schrieb, verarbeitet auch in der „Unvollendeten“ viel bekannte russische Weisen und Rhythmen, die sein Komponistenkollege Alexander Glasunov sehr gekonnt in eine farbige Orchesterpartitur verwandelte.

Juni 2022

Walzer zur Kulturellen Landpartie

Am 24. Juni 2022 in der Kirche zu Billwerder

Dmitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2

Dmitri Schostakowitschs 2. Walzer aus der „Suite für Varieté Orchester“, eigentlich als Jazz Suite Nr. 2 bekannt, ist nicht erst seit dem Soundtrack zu dem Film „Eyes Wide Shut“ weltberühmt. Dieser russische Klassiker hat etwas Mystisches, Laszives und erinnert an Zirkus- oder Varieté-Musik. Er wurde in den frühen 1950er Jahren komponiert.

Im Jahr 1994 nahm André Rieu mit seinem Orchester diesen Walzer für die CD „Strauß & Co“ auf, die sich ab 1995 für 103 Wochen in den deutschen Albumcharts hielt.

Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales

Die Suite, bestehend aus acht Walzern, wurde 1911 für Klavier veröffentlicht, eine Version für Orchester folgte 1912. Das Werk ist dem französischen Pianisten und Komponisten Louis Aubert gewidmet, der es am 9. Mai 1911 in Paris uraufführte. Die Suite Valses nobles et sentimentales gibt damit einen Vorgeschmack auf Ravels Liebe zum Genre des Wiener Walzers und vor allem seine charakteristische Tonsprache.

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4

Schumann komponierte seine Vierte Sinfonie 1841 als Geburtstagsgeschenk an seine Ehefrau Clara Schumann.

Die vier Sätze fließen ineinander über, so daß fast keine Pausen entstehen.

Schumann überarbeitet die Sinfonie später noch einige Male und veröffentlichte 1851 die finale Version dieses Stückes. Diese Sinfonie ist ein hinreißendes Stück, voller Elan und spannungsvoller Bögen und von sprühender Lebenslust geprägt.

Solist: Martin Schumann

Dezember 2021

Märchenhaftes zur Weihnachtszeit

Am 05. Dezember 2021 in der Kirchengemeinde Langenfelde

Engelbert Humperdinck: Ouvertüre zu Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel ist eine spätromantische Oper in drei Akten, die in den frühen 1890er Jahren entstand. Das Libretto schrieb Humperdincks Schwester Adelheid nach dem Märchen Hänsel und Gretel aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Die Werkbezeichnung der Autoren lautet „Märchenspiel in drei Bildern“, Humperdinck nannte sein Werk in ironischer Anspielung an Richard Wagners Oper Parsifal ein „Kinderstubenweihfestspiel“. Die Oper wurde am 23. Dezember 1893 in Weimar am Hoftheater unter Richard Strauss als Dirigent das erste Mal aufgeführt. Die Oper, die eine Spieldauer von etwa zwei Stunden hat, gehört heute zum häufig gespielten Repertoire von Opernhäusern und wird besonders häufig in der Adventszeit aufgeführt.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 Op.15

Das Klavierkonzert in C-Dur ist ein frühes Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Er orientierte sich beim Komponieren noch an Vorbildern der Wiener Klassik. Das Konzert entstand zwischen 1795 und 1801 und war eigentlich nicht das erste Klavierkonzert, das er komponierte. Beethoven verwendet hier erstmals auch Pauken, Klarinetten und Trompeten in der Besetzung des Orchesters. Beethoven führte das C-Dur-Klavierkonzert am 2. April 1800 am Burgtheater in Wien erstmals auf und spielte dabei den Klavierpart selbst. In einer Anekdote heißt es, Beethoven habe das Konzert auswendig in Cis-Dur gespielt, da er kurz vor der Eröffnung des Klavierkonzerts bemerkt habe, dass der Flügel einen Halbton zu tief gestimmt sei.

Solist: Martin Schumann

Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch: Walzer Nr. 2

Dmitri Schostakowitschs 2. Walzer aus der „Suite für Varieté Orchester“, eigentlich als Jazz Suite Nr. 2 bekannt, ist nicht erst seit dem Soundtrack zu dem Film „Eyes Wide Shut“ weltberühmt. Dieser russische Klassiker hat etwas Mystisches, Laszives und erinnert an Zirkus- oder Varieté-Musik.

September 2019

Deutsch-russische Liaison – Beethoven, Schumann und Glinka

28. September 2019 Kirche zum guten Hirten in Langenfelde

29. September 2019 Petruskirche in Lokstedt

Robert Schumann: Ouvertüre zur Oper Genoveva

Die Vieraktoper von der standhaften Liebe gehört der deutschen Romantik an. Die sehr negative Kritik in der Presse war wohl ausschlaggebend dafür, dass Schumann keine weiteren Opern mehr schrieb. Auch heute ist die Oper trotz ihres beliebten Komponisten nicht sehr populär, wird aber gelegentlich aufgeführt. Vorbild für die Handlung ist die mittelalterliche Sage der Genoveva von Brabant. Im 18. Jahrhundert zählte ihre Geschichte zu den bekanntesten volkstümlichen Stoffen neben denen des Faust und des Don Juan.

Michail Iwanowitsch Glinka: Walzerfantasie

Wohl als Ergebnis seiner italienischen Wanderjahre, bei denen er auch die Freuden des Großstadtleben genoss, machte Glinka aus seinen Beziehungen zu attraktiven jungen Damen keinen Hehl. Folglich war es auch eine seiner jungen Gefährtinnen – Yekaterina Kern -, für die er 1839 die Walzerfantasie für Klavier komponierte (das Liebesverhältnis nahm bereits 1846 ein Ende). Die Orchesterbearbeitung des Klavierstückes wurde 1845 für einen Pariser Konzertabend angefertigt. Obwohl die betreffende Partitur mittlerweile verschollen ist, hat Glinka 1856 das Werk, das oft auch als Schwermut-Walzer oder Pawlowsk-Walzer bezeichnet wird, erneut für Orchester bearbeitet.

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3

Das Klavierkonzert komponierte Beethoven in den Jahren 1800 bis 1803. Er hat es Prinz Louis Ferdinand von Preußen gewidmet. Am 5. April 1803 wurde das Werk in Wien uraufgeführt – mit Beethoven als Solisten. Beethovens Freund Ignaz Xaver von Seyfried, der auf Beethovens Bitte hin während der Uraufführung die Noten umblätterte, berichtete später, dass diese bis auf ein paar „mir rein unverständliche ägyptische Hieroglyphen“ leer waren.

Solist: Martin Schumann

Mai 2019

Von Volksliedern und ägyptische Hieroglyphen

Am 05. Mai 2019 in der Kirche Sankt Johannis zu Curslack

Johannes Brahms: Akademische Festouvertüre Op. 80

Johannes Brahms komponierte die Akademische Festouvertüre op. 80 im Sommer 1880 in Bad Ischl als Dank für die Ehrendoktorwürde, die ihm die Universität Breslau ein Jahr zuvor verliehen hatte. Die Ouvertüre verarbeitet Zitate vier Studentenlieder: „Wir hatten gebauet ein stattliches Haus, „Alles schweige“, Fuchsenritt und „Gaudeamus igitur“ als Maestoso-Finale. Am bekanntesten ist das letzte Motiv, deshalb wird die Festouvertüre sehr oft nur als „Gaudeamus igitur“ bezeichnet. Sie wird von allen Studenten auf der ganzen Welt gesungen – auch von den Breslauer Studenten, die immer am 1. Oktober das akademische Jahr anfangen.

Gustav Holst: Somerset Rhapsody Op. 21

Die Somerset Rhapsody wurde 1906 komponiert und Cecil Sharp, dem berühmten Sammler englischer Volksliedmusik, gewidmet. Es basiert auf drei Melodien, die aus den vielen Kollektionen von Sharp stammen: It’s a Rosebud in June, High Germany, and The Lover’s Farewell. Es wurde im April 1910 vom Dirigenten Edward Mason in der Queens Hall neu geschrieben und uraufgeführt.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3

Das Klavierkonzert komponierte Beethoven in den Jahren 1800 bis 1803. Er hat es Prinz Louis Ferdinand von Preußen gewidmet. Am 5. April 1803 wurde das Werk in Wien uraufgeführt – mit Beethoven als Solisten. Beethovens Freund Ignaz Xaver von Seyfried, der auf Beethovens Bitte hin während der Uraufführung die Noten umblätterte, berichtete später, dass diese bis auf ein paar „mir rein unverständliche ägyptische Hieroglyphen“ leer waren.

Solist: Martin Schumann

Herbst 2018

Drei große Romantiker

Konzert 26.Oktober 2018, Petrus-Kirche zum 50. Jubiläum

Anton Bruckner: Ouvertüre in g-Moll

Der 13-jährige Anton Bruckner war nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1837 im Augustinerstift als Sängerknabe aufgenommen worden. Dort spielte er die große Orgel mit 74 Registern und lernte hier auch zu improvisieren. Die Einflüsse seiner Orgelvergangenheit sind in seinen Werken deutlich zu hören. Die Ouvertüre entstand als „Schularbeit” im Zuge von Bruckners Studien in Formenlehre und Instrumentation bei Otto Kitzler und gibt Einblicke in sein kompositorisches Denken.

Gustav Mahler: Blumine

Gustav Mahler war in seinen zwei Jahren als 2. Kapellmeister am Hoftheater von Kassel nicht nur für das Dirigieren des Opernrepertoires zuständig, sondern musste darüber hinaus die Schauspielaufführungen musikalisch betreuen. Damit war auch das Arrangieren von Ouvertüren und Zwischenaktmusiken für die Sprechtheaterstücke und gelegentlich die Komposition von Schauspielmusik verbunden. Als in Kassel eine dramatisierte Fassung von Joseph Victor von Scheffels Epos «Der Trompeter von Säkkingen» auf die Bühne kam, komponierte Mahler eine 1884 dazu die Begleitmusik. Neben der Trompete und der Oboe kommen in Blumine auch dem Horn Soloaufgaben zu, während die Streicher zart und mitunter nur schemenhaft begleiten und so eine zauberhafte Wirkung entfalten.

Camille Saint-Saens: Cellokonzert Nr. 1

Camille Saint-Saëns’ musikalisches Talent wurde schon früh von seiner Mutter und seiner Großtante gefördert. Mit drei Jahren lernte er lesen, im Alter von sechs Jahren schrieb er erste Kompositionen, mit elf Jahren gab er 1846 sein erstes öffentliches Konzert. 1872 schrieb er sein erstes Cellokonzert. Es wurde im Folgejahr am Pariser Konservatorium uraufgeführt.

Solistin: Olga Lubotsky