Juli 2023

Grieg und Brahms – Musikfreuden im Sommer

Am 08. Juli 2023 in der Kirche zum guten Hirten in Langenfelde

am 09. Juli 2023 in der Petruskirche Lokstedt

Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll

Ein Gartenhäuschen im kleinen Ort Søllerød, nördlich von Kopenhagen. Zwischen dänischer Gastfreundschaft und Gesprächen mit dem Pianisten Edmund Neupert komponiert der 25-jährige Grieg sein Klavierkonzert.

Auf dem Flügel des berühmten russischen Pianisten Anton Rubinstein, gerade auf Konzertreise in Dänemark, fand am 3. April 1869 die Uraufführung in Kopenhagen statt.

Ein Jahr später spielte Franz Liszt Griegs Klavierkonzert unglaublicher weise direkt vom Blatt. Und war hellauf begeistert, kommentierte während des Spiels einzelne Passagen und schloss mit der Bemerkung: „Fahren Sie so fort, ich sage Ihnen, Sie haben das Zeug dazu, und – lassen Sie sich nicht abschrecken.“

Solist: Martin Schumann

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Brahms stellte dieses Sinfonie in nur vier Monaten fertig. Inspiriert wurde er dabei 1877 in seinem Urlaub am Wörthersee. Die Uraufführung der Sinfonie fand in Wien im Dezember 1877 statt. Er selbst empfand unterschiedliche Gefühle für seine Symphonie. So schreibt er einerseits: „Die neue Symphonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muß mit Trauerrand erscheinen.“

Andererseits scherzte Brahms:

„Da fliegen die Melodien, daß man sich hüten muss, keine zu treten“.

Von Beginn an baut die Sinfonie eine behagliche Grundstimmung auf, die der „Natur“ direkt abgelauscht zu sein scheint. Der gesättigte Orchesterklang, dem die Hörner und Holzbläser ihre warmen Instrumentalfarben beimischen, trägt das seine dazu bei. Nur gelegentlich wird die liebliche Natur-Idylle eingetrübt, etwa wenn Pauke und Posaunen für kleine irritierende Störfeuer sorgen. Blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler, grüner Schatten – an einem heißen Sommertag die ideale Musik.

Dezember 2022

Sinfonien der Romantik

Am 03. Dezember 2022 in der Kirche Sankt Johannis zu Curslack

Mendelsohn: Sinfonie Nr. 8

Die Sinfonie Nr. 8 wurde von dem früh verstorbenen Komponisten eigentlich als „Streichersinfonie“ geschrieben. Die Partitur mit ihren starken Anklängen an die klassische Kompositionskunst wurde erst später durch Stimmen für Holzbläser ergänzt. Eigentlich galten die insgesamt 12 Jugendsinfonien Mendelssohns mehr als Studienwerke des jugendlichen Mendelssohn, der neben Mozart auch ein großer Verehrer von Johann Sebastian Bach war. Doch auch in dieser 8. Sinfonie ist schon viel von Mendelssohns kompositorischen Fähigkeiten späterer Jahre zu erkennen

Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento für Streicher F- Dur

Mozarts recht frühes, im Alter von 16 Jahren (1772) komponiertes Divertimento für Streicher in F-Dur gehört mit seinen drei Sätzen zu einer Gruppe von Werken, die auch als „Salzburger Sinfonien“ bekannt wurden. Sie waren möglicherweise zunächst als „Hofkonzerte“ zur Aufführung im Salzburger Schloss Mirabelle gedacht gewesen.

Alexander Borodin: Sinfonie Nr. 3

Die 3. Sinfonie von Alexander Borodin (1833-1887) war eigentlich ein „unvollendetes“ Werk in zwei Sätzen und lag nach dem Tod des russischen Freizeit-Komponisten (eigentlich arbeitete er als Professor für pharmazeutische Chemie) nur in einer Klavierfassung vor. Borodin, der zunächst in der Tradition von Michail Glinka russische „Nationalmusik schrieb, verarbeitet auch in der „Unvollendeten“ viel bekannte russische Weisen und Rhythmen, die sein Komponistenkollege Alexander Glasunov sehr gekonnt in eine farbige Orchesterpartitur verwandelte.

Juni 2022

Walzer zur Kulturellen Landpartie

Am 24. Juni 2022 in der Kirche zu Billwerder

Dmitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2

Dmitri Schostakowitschs 2. Walzer aus der „Suite für Varieté Orchester“, eigentlich als Jazz Suite Nr. 2 bekannt, ist nicht erst seit dem Soundtrack zu dem Film „Eyes Wide Shut“ weltberühmt. Dieser russische Klassiker hat etwas Mystisches, Laszives und erinnert an Zirkus- oder Varieté-Musik. Er wurde in den frühen 1950er Jahren komponiert.

Im Jahr 1994 nahm André Rieu mit seinem Orchester diesen Walzer für die CD „Strauß & Co“ auf, die sich ab 1995 für 103 Wochen in den deutschen Albumcharts hielt.

Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales

Die Suite, bestehend aus acht Walzern, wurde 1911 für Klavier veröffentlicht, eine Version für Orchester folgte 1912. Das Werk ist dem französischen Pianisten und Komponisten Louis Aubert gewidmet, der es am 9. Mai 1911 in Paris uraufführte. Die Suite Valses nobles et sentimentales gibt damit einen Vorgeschmack auf Ravels Liebe zum Genre des Wiener Walzers und vor allem seine charakteristische Tonsprache.

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4

Schumann komponierte seine Vierte Sinfonie 1841 als Geburtstagsgeschenk an seine Ehefrau Clara Schumann.

Die vier Sätze fließen ineinander über, so daß fast keine Pausen entstehen.

Schumann überarbeitet die Sinfonie später noch einige Male und veröffentlichte 1851 die finale Version dieses Stückes. Diese Sinfonie ist ein hinreißendes Stück, voller Elan und spannungsvoller Bögen und von sprühender Lebenslust geprägt.

Solist: Martin Schumann

Dezember 2021

Märchenhaftes zur Weihnachtszeit

Am 05. Dezember 2021 in der Kirchengemeinde Langenfelde

Engelbert Humperdinck: Ouvertüre zu Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel ist eine spätromantische Oper in drei Akten, die in den frühen 1890er Jahren entstand. Das Libretto schrieb Humperdincks Schwester Adelheid nach dem Märchen Hänsel und Gretel aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Die Werkbezeichnung der Autoren lautet „Märchenspiel in drei Bildern“, Humperdinck nannte sein Werk in ironischer Anspielung an Richard Wagners Oper Parsifal ein „Kinderstubenweihfestspiel“. Die Oper wurde am 23. Dezember 1893 in Weimar am Hoftheater unter Richard Strauss als Dirigent das erste Mal aufgeführt. Die Oper, die eine Spieldauer von etwa zwei Stunden hat, gehört heute zum häufig gespielten Repertoire von Opernhäusern und wird besonders häufig in der Adventszeit aufgeführt.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 Op.15

Das Klavierkonzert in C-Dur ist ein frühes Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Er orientierte sich beim Komponieren noch an Vorbildern der Wiener Klassik. Das Konzert entstand zwischen 1795 und 1801 und war eigentlich nicht das erste Klavierkonzert, das er komponierte. Beethoven verwendet hier erstmals auch Pauken, Klarinetten und Trompeten in der Besetzung des Orchesters. Beethoven führte das C-Dur-Klavierkonzert am 2. April 1800 am Burgtheater in Wien erstmals auf und spielte dabei den Klavierpart selbst. In einer Anekdote heißt es, Beethoven habe das Konzert auswendig in Cis-Dur gespielt, da er kurz vor der Eröffnung des Klavierkonzerts bemerkt habe, dass der Flügel einen Halbton zu tief gestimmt sei.

Solist: Martin Schumann

Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch: Walzer Nr. 2

Dmitri Schostakowitschs 2. Walzer aus der „Suite für Varieté Orchester“, eigentlich als Jazz Suite Nr. 2 bekannt, ist nicht erst seit dem Soundtrack zu dem Film „Eyes Wide Shut“ weltberühmt. Dieser russische Klassiker hat etwas Mystisches, Laszives und erinnert an Zirkus- oder Varieté-Musik.

September 2019

Deutsch-russische Liaison – Beethoven, Schumann und Glinka

28. September 2019 Kirche zum guten Hirten in Langenfelde

29. September 2019 Petruskirche in Lokstedt

Robert Schumann: Ouvertüre zur Oper Genoveva

Die Vieraktoper von der standhaften Liebe gehört der deutschen Romantik an. Die sehr negative Kritik in der Presse war wohl ausschlaggebend dafür, dass Schumann keine weiteren Opern mehr schrieb. Auch heute ist die Oper trotz ihres beliebten Komponisten nicht sehr populär, wird aber gelegentlich aufgeführt. Vorbild für die Handlung ist die mittelalterliche Sage der Genoveva von Brabant. Im 18. Jahrhundert zählte ihre Geschichte zu den bekanntesten volkstümlichen Stoffen neben denen des Faust und des Don Juan.

Michail Iwanowitsch Glinka: Walzerfantasie

Wohl als Ergebnis seiner italienischen Wanderjahre, bei denen er auch die Freuden des Großstadtleben genoss, machte Glinka aus seinen Beziehungen zu attraktiven jungen Damen keinen Hehl. Folglich war es auch eine seiner jungen Gefährtinnen – Yekaterina Kern -, für die er 1839 die Walzerfantasie für Klavier komponierte (das Liebesverhältnis nahm bereits 1846 ein Ende). Die Orchesterbearbeitung des Klavierstückes wurde 1845 für einen Pariser Konzertabend angefertigt. Obwohl die betreffende Partitur mittlerweile verschollen ist, hat Glinka 1856 das Werk, das oft auch als Schwermut-Walzer oder Pawlowsk-Walzer bezeichnet wird, erneut für Orchester bearbeitet.

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3

Das Klavierkonzert komponierte Beethoven in den Jahren 1800 bis 1803. Er hat es Prinz Louis Ferdinand von Preußen gewidmet. Am 5. April 1803 wurde das Werk in Wien uraufgeführt – mit Beethoven als Solisten. Beethovens Freund Ignaz Xaver von Seyfried, der auf Beethovens Bitte hin während der Uraufführung die Noten umblätterte, berichtete später, dass diese bis auf ein paar „mir rein unverständliche ägyptische Hieroglyphen“ leer waren.

Solist: Martin Schumann

Mai 2019

Von Volksliedern und ägyptische Hieroglyphen

Am 05. Mai 2019 in der Kirche Sankt Johannis zu Curslack

Johannes Brahms: Akademische Festouvertüre Op. 80

Johannes Brahms komponierte die Akademische Festouvertüre op. 80 im Sommer 1880 in Bad Ischl als Dank für die Ehrendoktorwürde, die ihm die Universität Breslau ein Jahr zuvor verliehen hatte. Die Ouvertüre verarbeitet Zitate vier Studentenlieder: „Wir hatten gebauet ein stattliches Haus, „Alles schweige“, Fuchsenritt und „Gaudeamus igitur“ als Maestoso-Finale. Am bekanntesten ist das letzte Motiv, deshalb wird die Festouvertüre sehr oft nur als „Gaudeamus igitur“ bezeichnet. Sie wird von allen Studenten auf der ganzen Welt gesungen – auch von den Breslauer Studenten, die immer am 1. Oktober das akademische Jahr anfangen.

Gustav Holst: Somerset Rhapsody Op. 21

Die Somerset Rhapsody wurde 1906 komponiert und Cecil Sharp, dem berühmten Sammler englischer Volksliedmusik, gewidmet. Es basiert auf drei Melodien, die aus den vielen Kollektionen von Sharp stammen: It’s a Rosebud in June, High Germany, and The Lover’s Farewell. Es wurde im April 1910 vom Dirigenten Edward Mason in der Queens Hall neu geschrieben und uraufgeführt.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3

Das Klavierkonzert komponierte Beethoven in den Jahren 1800 bis 1803. Er hat es Prinz Louis Ferdinand von Preußen gewidmet. Am 5. April 1803 wurde das Werk in Wien uraufgeführt – mit Beethoven als Solisten. Beethovens Freund Ignaz Xaver von Seyfried, der auf Beethovens Bitte hin während der Uraufführung die Noten umblätterte, berichtete später, dass diese bis auf ein paar „mir rein unverständliche ägyptische Hieroglyphen“ leer waren.

Solist: Martin Schumann

Herbst 2018

Drei große Romantiker

Konzert 26.Oktober 2018, Petrus-Kirche zum 50. Jubiläum

Anton Bruckner: Ouvertüre in g-Moll

Der 13-jährige Anton Bruckner war nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1837 im Augustinerstift als Sängerknabe aufgenommen worden. Dort spielte er die große Orgel mit 74 Registern und lernte hier auch zu improvisieren. Die Einflüsse seiner Orgelvergangenheit sind in seinen Werken deutlich zu hören. Die Ouvertüre entstand als „Schularbeit” im Zuge von Bruckners Studien in Formenlehre und Instrumentation bei Otto Kitzler und gibt Einblicke in sein kompositorisches Denken.

Gustav Mahler: Blumine

Gustav Mahler war in seinen zwei Jahren als 2. Kapellmeister am Hoftheater von Kassel nicht nur für das Dirigieren des Opernrepertoires zuständig, sondern musste darüber hinaus die Schauspielaufführungen musikalisch betreuen. Damit war auch das Arrangieren von Ouvertüren und Zwischenaktmusiken für die Sprechtheaterstücke und gelegentlich die Komposition von Schauspielmusik verbunden. Als in Kassel eine dramatisierte Fassung von Joseph Victor von Scheffels Epos «Der Trompeter von Säkkingen» auf die Bühne kam, komponierte Mahler eine 1884 dazu die Begleitmusik. Neben der Trompete und der Oboe kommen in Blumine auch dem Horn Soloaufgaben zu, während die Streicher zart und mitunter nur schemenhaft begleiten und so eine zauberhafte Wirkung entfalten.

Camille Saint-Saens: Cellokonzert Nr. 1

Camille Saint-Saëns’ musikalisches Talent wurde schon früh von seiner Mutter und seiner Großtante gefördert. Mit drei Jahren lernte er lesen, im Alter von sechs Jahren schrieb er erste Kompositionen, mit elf Jahren gab er 1846 sein erstes öffentliches Konzert. 1872 schrieb er sein erstes Cellokonzert. Es wurde im Folgejahr am Pariser Konservatorium uraufgeführt.

Solistin: Olga Lubotsky

Konzerte Frühjahr 2018

Tragik und Romantik – Händel, Brahms und Schumann

Konzert am 21.04.2018 in der Petruskirche in Lokstedt

Konzert am 30.06.2018 in der Kirche zum guten Hirten in Langenfelde

Georg Friedrich Händel, Concerto Grosso op.6 Nr. 5

„Concerto grosso“ ist auch in Deutschland einer der bekanntesten Ausdrücke der Barockmusik, obwohl man ihn im Deutschland der Bachzeit nur selten verwendete. Der Begriff kam um 1680 in Rom auf, um das Streichorchester als „großes Konzert“ vom „kleinen Konzert“ der Solisten zu unterscheiden. Die zwölf Konzerte des Concerto grosso op. 6 wurden im Herbst 1739 innerhalb nur eines Monats von Händel komponiert.

Johannes Brahms, Tragische Ouvertüre Op. 81

Die Tragische Ouvertüre entstand im Sommer des Jahres 1880 in Bad Ischl. Der Uraufführung unter Hans Richter, die am 26. Dezember 1880 in Wien stattfand, blieb der Erfolg versagt; auch seitdem konnte sich die Tragische Ouvertüre im Konzertbetrieb nur zögernd durchsetzen. Ursprünglich hieß die Tragische Ouvertüre nicht einmal „tragisch“, sondern war von Brahms als Dramatische Ouvertüre geplant. Er erkannte jedoch, dass er damit nicht den Kern des Stückes getroffen hatte.

Robert Schumann Klavierkonzert a-moll op. 54

Robert Schumann vollendete das Konzert 1845 und ließ es im Dezember des Jahres erstmals aufführen. Das Konzert, welches während der Hochromantik entstand, trägt viele Eigenschaften der romantischen Epoche. Die Uraufführung erfolgte am 13. August 1841 im Leipziger Gewandhaus mit der Solistin Clara Schumann. Das Konzert wurde anders als viele Klavierkonzerte der Romantik mit Begeisterung aufgenommen. Clara Schumann schrieb nach der Uraufführung: „… wie reich an Erfindung, wie interessant vom Anfang bis zum Ende ist es, wie frisch und welch ein schönes zusammenhängendes Ganze!“

Solist: Martin Schumann

Konzert 2017

Drei Giganten der Musik – Von Barock über Romantik bis zur Moderne

24. Juli 2017 Kirche Sankt Johannis zu Curslack

Georg F. Händel: Concerto Grosso Nr. 2

  • Allegro
  • Largo
  • Allegro ma non troppo

Das Concerto grosso ist eine besondere Form einer Komposition für ein großes Orchester, welches in Italien seinen Ursprung hat. Die genaue Übersetzung lautet „Großes Konzert“, was sich auf die Größe der Besetzung der Instrumente bezieht.

Händel stand durch seinen mehrjährigen Aufenthalt in Rom ganz unter dem Eindruck des römischen Concerto grosso. So schrieb er von Ende September bis Ende Oktober 1739 in London zwölf Instrumentalkonzerte, also im Lauf eines Monats, was seiner üblichen Frist für eine Oper oder ein Oratorium entsprach.

Camille Saint-Saens: Violinkonzert Nr. 3

  • Allegro non troppo
  • Andantino
  • Molto moderato e maestoso

Das Violinkonzert hat Saint-Saëns 1880 geschrieben und dem Komponisten-Virtuosen Pablo de Sarasate gewidmet, der bei der Uraufführung in Hamburg den Solopart spielte. Obwohl das 3. Violinkonzert weniger technische Anforderungen an den Solisten zu stellen scheint als seine Vorgänger, stellen seine melodische Erfindung und impressionistische Subtilität erhebliche interpretatorische Herausforderungen dar, die von der Solistin Martina Trump mühelos gemeistert wurden.

Gustav Mahler: Blumine

Gustav Mahler war in seinen zwei Jahren als 2. Kapellmeister am Hoftheater von Kassel nicht nur für das Dirigieren des Opernrepertoires zuständig, sondern musste darüber hinaus die Schauspielaufführungen musikalisch betreuen. Damit war auch das Arrangieren von Ouvertüren und Zwischenaktmusiken für die Sprechtheaterstücke und gelegentlich die Komposition von Schauspielmusik verbunden. Als in Kassel eine dramatisierte Fassung von Joseph Victor von Scheffels Epos «Der Trompeter von Säkkingen» auf die Bühne kam, komponierte Mahler eine 1884 dazu die Begleitmusik. Neben der Trompete und der Oboe kommen in Blumine auch dem Horn Soloaufgaben zu, während die Streicher zart und mitunter nur schemenhaft begleiten und so eine zauberhafte Wirkung entfalten.